Hochzeitsrede: So wird sie perfekt!

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Wie hält man eigentlich eine Hochzeitsrede? Tja, das fragen sich wohl viele beim Vorbereiten. Die Ansprache gehört ja mittlerweile zu der Hochzeit wie der Brautstrauß zu der Braut. — Hier ein paar Erfolgsrezepte und was Ihr für die perfekte Hochzeitsrede beachten solltet.

Wer hält eine Hochzeitsrede — und wann?

Wie viele Reden von wem sie auf der Hochzeitsfeier gehalten werden sollen, kann jeder frei wählen. Manche Paare wünschen sich zum Beispiel auch nur von einer bestimmten Person eine. Wenn es aber mehrere Kandidaten gibt, sollten die einzelnen Ansprachen zeitlich abgestimmt werden. Damit das auch gelingt, gilt es vor allem eines einzuhalten: Die Redezeit! Eine Hochzeitsrede sollte nicht länger als fünf, maximal zehn Minuten sein. Alles darüber hinaus wird schnell langweilig.

Für den Bräutigam ist es mittlerweile Pflicht, ans Rednerpult zu treten. In erster Linie sollte er diese Chance dazu nutzen, um seiner Braut die Liebe zu erklären. — Haltet also Eure Taschentücher bereit! — Außerdem ist er es meistens, der sich bei den Gästen für’s Zusammenkommen, die Glückwünsche und Geschenke bedankt.

Bester Anlass für die bedeutende Ansprache des Bräutigams ist zum Beispiel die Buffet-Eröffnung. Er kann den Zeitpunkt jedoch selbst wählen. Ihm bleibt es auch überlassen, ob er all diese Themen in einer einzigen Hochzeitsrede zusammenfasst oder lieber kleinere Ansprachen über den Abend verteilt. Selbstverständlich kann das Brautpaar auch gemeinsam eine Hochzeitsrede halten. — Es ist schließlich Euer Tag! Ihr könnt frei entscheiden!

Je nachdem wie viele Trauzeugen es sind, sollte man sich die Zeit der Ansprache gut einteilen. (#01)

Je nachdem wie viele Trauzeugen es sind, sollte man sich die Zeit der Ansprache gut einteilen. (#01)

Hochzeitsrede: Trauzeugen und Brautvater

Nach dem Bräutigam können auch noch andere zu Wort kommen. Beliebter wird beispielsweise auch, dass die Trauzeugen auf der Feier ein paar rührende Worte kundtun. Wenn es mehrere Trauzeugen gibt, lohnt sich wieder ein abgesprochener Ablauf. Dieser Plan hängt wiederum von der Trauungsart ab, die das Brautpaar gewählt hat. Bei der freien Trauung gibt es nämlich die Möglichkeit, auch eine Hochzeitsrede von Trauzeugen einfließen zu lassen.

Das gilt auch manchmal für die standesamtliche Trauung. Sprecht das aber vorher umbedingt mit dem Standesbeamten und sonstigen Verantwortlichen ab. Es lohnt sich: Denn so könnte Eure Hochzeitsfeier um einige Programmpunkten entlastet und die Trauungszeremonie um einige, nette Worte reicher werden. Wenn an Eurer Hochzeitsfeier also eh schon viel geplant ist, solltet Ihr auf die richtige “Balance” achten!

Falls die Rede nun doch auf der Hochzeitsfeier stattfinden soll, dann auf jeden Fall zwischen den Gängen.
Die Trauzeugen sollten mit ihrer Rede nach der Ansprache des Bräutigams den schnellst möglichen „Leerlauf“ suchen. Je später es nämlich wird, desto weniger Gäste hören zu — sei es wegen der Müdigkeit, dem reich fließenden Champagner oder auch, weil die ersten schon nach Hause gegangen sind. Und das wäre wirklich sehr schade…

Dies gilt auch für den Brautvater! Denn seine Rede gilt — neben der des Bräutigams — als eine der rührendsten und emotionalsten. Am Anfang passen Emotionen immer am besten. Die Hochzeitsgesellschaft ist dann noch am empfänglichsten. Eine gute Lücke wäre für seine Hochzeitsrede zum Beispiel der Moment bevor der Tanz eröffnet wird.

Eine Hochzeitsrede sollte immer gut durchdacht und gut vorbereitet sein.(#02)

Eine Hochzeitsrede sollte immer gut durchdacht und gut vorbereitet sein.(#02)

Tipps und Anlässe

  • Für den Bräutigam: Er könnte seine Rede nutzen, um seiner Braut oder den Trauzeugen ein Geschenk zu überreichen und aufrichtig Danke zu sagen.
  • Für die Trauzeugen: Sie könnten mit ihrer Hochzeitsrede auch darauf abzielen, das Hochzeitsgeschenk zu präsentieren.
  • Für die Gäste und Gastgeber: Während der Ansprachen sollte als Zeichen der Aufmerksamkeit und des Respekts nicht gegessen werden. Im Hochzeitsprogramm sollten die Reden also schön zwischen die Gänge “gestreut” werden.

Richtige Vorbereitung

Seht es als große Ehre, dass Ihr auf so einer besonderen Feier das Wort ergreifen dürft. Die Hochzeitsrede ist ein Highlight. Sie sollte deshalb gut vorbereitet und durchdacht sein. Nehmt Eure Aufgabe ernst!

Aber wie anfangen? — Brainstorming!

Am besten macht Ihr eine Stichpunkt-Sammlung oder Mind-Map mit allem, was euch zum Brautpaar, der Hochzeit, Ehe oder Liebe einfällt. Sortiert und verbindet Punkte miteinander. Wählt dann die Punkte, die Euch inspirieren und aus denen sich die perfekte Hochzeitsrede basteln lässt. Versucht bei einem Thema zu bleiben, auch wenn euch tausend Dinge einfallen.

Tipps allgemein…

  • Authentisch, natürlich, persönlich: Eure Rede sollte echt wirken. Wählt dementsprechend Umgangssprache und einen lockeren Erzählton.•
  • Gefühle yay, Kitsch nay: In Eurer Rede könnt Ihr gerne emotional werden. Achtet aber auf die Dosis. Nehmt Abstand von abgedroschenen, lahmen Versen und Zitaten.
  • Themen und Geschichten: Gegenstand Eurer Hochzeitsrede kann durchaus Liebe oder Ehe sein. Oder persönlicher: Erzählt von einer Begebenheit, die das Brautpaar geprägt hat.
  • Der Rote Faden: Spinnt einen Roten Faden oder ein wiederkehre
  • Der Rahmen: Rundet Eure Rede ab und bezieht den Anfang auf den Schluss. Dieser Rahmen kann auch mit dem roten Faden verbunden sein. Zum Beispiel könnt Ihr erzählen, wie und wo sich das Paar zum ersten Mal getroffen — und schließlich gefunden hat und nun diesen wunderbaren Tag feiert.
Eine Hochzeitsrede sollte immer gut durchdacht und gut vorbereitet sein.

Eine Hochzeitsrede sollte immer gut durchdacht und gut vorbereitet sein.(#03)

Absolutes NO-GO: Böser Spaß!

Achtet darauf, dass Ihr die Rede für das Brautpaar schreibt und nicht gegen sie. Zieht das Brautpaar auf keinen Fall ins Lächerliche. Unangemessen sind peinliche Vorfälle und dreckige Witze. Nehmt Abstand von den damaligen wilden Frauengeschichten des Gatten und den Exfreunden der Braut.

Doch Humor ist nach wie vor erlaubt und sogar sehr wichtig. — Ihr sprecht ja schließlich auf einer fröhlichen Familienfeier und nicht vor dem Bundestag. Sorgt aber für eine gute Mischung aus Spaß und rührenden Zeilen und entwickelt ein Gefühl dafür, über was das Brautpaar an seinem großen Tag lachen kann und über was nicht.

Die Hochzeitsrede gliedern

Eine gute Hochzeitsrede ist in vier große Teile gegliedert: Begrüßung, Einleitung, Hauptteil und Schluss. Dieses “Gerüst” hilft Euch außerdem gut bei Startschwierigkeiten.

I. Begrüßung

Hier genügt eine kurze Anrede des Brautpaares und der Hochzeitsgesellschaft. Nennt alle Gäste in einem. Die Begrüßung sollte keinen so großen Teil Eurer Rede in Anspruch nehmen.

Beispiel
Liebe Eva, lieber Adam / Liebe Braut, lieber Bräutigam,
Liebe Hochzeitsgäste / Liebe Gäste

II. Einleitung

Mit der Einleitung zieht Ihr nun die Aufmerksamkeit des Publikums auf Euch und auf Euer Rede-Thema. Wenn Ihr also Eure Rede einrahmen oder einen roten Faden durch Eure Erzählung laufen lassen wollt, könnt Ihr in der Einleitung damit schon beginnen. Als Aufhänger eignen sich Zitate einer Berühmtheit, aus einem Film oder Buch. Oder einfach ein guter Spruch.

Begnadete Witze-Erzähler können auch mit einem Gag anfangen. — Aber denkt dran: Nicht zu böse und unangemessen! Finger weg von Schwiegermutter-Witzen und vor allem von besonders dreckigen.

Ein guter Start für eine sehr persönlich gehaltene Rede wäre eine Anekdote aus dem Leben des Brautpaares.

Beispiel
Marmor, Stein und Eisen bricht. — Aber Eure Liebe nicht! Deshalb sind wir heute alle hier.

III. Hauptteil

Das eingeführte Thema wird nun weitergesponnen. Nun könnt Ihr die eigenen Überlegungen zum Thema Liebe und Ehe anbringen. Was jetzt hilft, ist ein Blick auf Eure vorbereitete Mind-Map und die vorsortierten Stichpunkte. Um den persönlichen Bezug herzustellen und Kontakt zum Publikum zu halten, solltet ihr zwischendrin immer mal wieder das Brautpaar direkt ansprechen. Und: auch ab und zu mal anschauen!

Beispiel
So wie bei euch beiden, liebe Eva und lieber Adam. Eure Liebe bricht nicht.

Wenn ihr etwas über das Brautpaar erzählt, wird es natürlich noch persönlicher. Erzählt über eure Beziehung zu den beiden, bestimmten Hobbies, ihre gemeinsame Geschichte, über die Vergangenheit der beiden, Berufe, Eigenheiten und so weiter. Nicht vergessen: keine peinlichen Geschichten!

IV. Schluss:

Als Abschluss könnt Ihr gerne Eure guten Wünsche an das Brautpaar für ihr bevorstehendes Ehe-Leben aussprechen. Das lässt sich super mit einem Prost verbinden. Gemeinsam könnt Ihr das Glas erheben und auf das Paar trinken. Ende einer starken Hochzeitsrede kann auch ein schlichtes, aber herzliches “Vielen Dank (für Eure Aufmerksamkeit)” sein.

Vermeidet wiederum leere Floskeln wie: „Mehr habe ich nicht zu sagen“, „Jetzt habt ihr es überstanden, ich bin fertig“ oder „Das war’s jetzt“.

Die Rede ist eine große Ehre, wenn ihr sie auf der Hochzeitsfeier halten dürft.

Die Rede ist eine große Ehre, wenn ihr sie auf der Hochzeitsfeier halten dürft. (#04)

Übung macht den Meister

Wenn Eure Rede nun steht, heißt es: üben, üben, üben! Denn der Vortrag und Eure Körpersprache während der Hochzeitsrede ist genauso wichtig wie Eure Worte.

Ein paar Tipps

  • Die Hochzeitsrede immer wieder lesen, lesen, lesen, bis ihr sie und sie fast auswendig könnt. Vor allem die ersten drei Sätze müssen vollkommen sitzen. Lernt zumindest diese auswendig. Habt Ihr erst mal einen super Anfang hingelegt, ist das schon die halbe Miete einer richtig guten Hochzeitsrede.
  • Tragt die Hochzeitsrede vor dem Spiegel vor. Das ist eine gute Übung für eine starke, selbstbewusste Körperpräsenz. Ist die vorhanden, zieht Ihr die Aufmerksamkeit schon auf Euch ehe Ihr mit dem Glas geklingelt habt. —

Das A und O ist:

  • Nicht zu wild mit den Händen herumfuchteln. Ihr könnt sie aber gerne zum Sprechen oder Betonen verwenden. Aber merkt Euch: Hände aus den Taschen
  • Nicht steif wie ein Stock dastehen. Macht Euch locker. Vor Eurem großen Auftritt könnt Ihr zum Beispiel noch mal kurz Gymnastik machen oder Euch strecken und dreimal tief durchatmen.-
  • Blickkontakt mit den Zuhörern aufnehmen. Blickt während der gesamten Rede immer mal wieder auf.-
  • Aufrecht stehen.

Sobald ihr euch sicher fühlt, tragt die Rede jemanden vor, der seine ehrliche Meinung dazu äußert.

Es ist nicht immer leicht eine Rede zu formulieren — aber machbar! Und: Es macht sogar Spaß, wenn man sich erst einmal reingehängt hat. Wenn ihr all diese „Regeln“ befolgt, werden die Gäste einen tollen Eindruck von Euch haben. Es kann also nichts mehr schief gehen. Showtime!

Wenn wir Dir bei Deiner perfekten Rede helfen konnten, freuen wir uns sehr über einen Kommentar. Ihr könnt auch anderen Leserinnen helfen: Gebt Tipps und teilt uns Eure Erfahrungen mit!


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